Rechts, bitte aussteigen
Echter Fan statt rechter Fan: fernab von rassistischen Pfaden finden Fand ins Stadion
Noch immer gibt es in Fußballstadien Fans, die rechtsradikale Gedanken in sich tragen und durch Fremdenfeindlichkeit auffallen. Pünktlich zum letzten Heimspiel der Münchner Löwen gegen Rot-Weiss Essen setzen EXIT Deutschland und fritz-kola ein starkes Zeichen gegen rechtsradikales Gedankengut.
Mit eindeutigen Statements wurden die Fußballfans beim gestrigen Heimspiel zum Grünwalder Stadion geleitet, um gegen rechts auszusteigen. An den U-Bahn-Stationen Wettersteinplatz, Candidplatz und Silberhornstraße, auf dem Weg zum Spiel sowie im Stadion selbst wiesen unübersehbare Projektionen, starke Statements im Fahrgast-TV der MVG oder auf Stadionbannern den Weg: „rechts, bitte aussteigen“ oder „echter fan statt rechter fan“. Auch in Fankneipen
wird mit Stickern und Untersetzern auf die Aktion aufmerksam gemacht.
Mirco Wolf Wiegert, Gründer und Geschäftsführer von fritz-kulturgüter, erklärt dazu: „Unsere Partnerschaft mit den Sechzgern geht weit über ein reines Sponsoring hinaus. Uns verbinden gleiche Überzeugungen und der Wille, etwas in der Welt zu bewegen. Mit der Guerilla-Aktion überwinden wir symbolisch rechte Hürden. Zusammen mit EXIT Deutschland treten wir ein für einen Fußball, der niemanden ausgrenzt.” „Der TSV 1860 München steht für seine Werte ein, insbesondere für Vielfalt, Familie, Bodenständigkeit, Mut und ein respektvolles Miteinander “ sagt Marc-Nicolai Pfeifer, kaufmännischer Geschäftsführer des TSV 1860 München. „Auf Basis dieser Werte unterstützen wir unsere Partner und so auch fritz-kola gerne, um noch mehr Menschen für gemeinsame Botschaften zu erreichen.“
Jeder kann es schaffen – so klappt der Ausstieg aus der rechtsradikalen Szene
Wer mit der rechtsradikalen Szene brechen will, findet in der Initiative EXIT-Deutschland konkrete Unterstützung. Sie wurde im Jahr 2000 von Diplom-Kriminalist und Ex-Kriminaloberrat Bernd Wagner und Ex-Naziführer Ingo Hasselbach gegründet. Aussteiger aus der rechtsextremen Szene erhalten hier Hilfe zur Selbsthilfe. Einer von ihnen ist Felix Benneckenstein, den die Aktion gleich mehrfach freut: „Ich bin selbst mit Exit ausgestiegen, arbeite heute für Exit und bin – last, but not least – Löwen-Fan seit meiner Kindheit.“ so Benneckenstein. „Eine Beratung durch die erfahrenen und engagierten Profis ist der erste Schritt, um sich für ein selbstbestimmtes Leben zu entscheiden und neue Perspektiven zu gewinnen.“
Die gemeinsame Aktion von fritz-kola und EXIT-Deutschland zeigt – zusammen können wir die richtige Route einschlagen in Richtung Fußball für alle.
Bilder: Löwenfans gegen Rechts