14. März 2021

Aussteigen aus dem Rechtsextremismus

Die Ausstiegsarbeit von EXIT-Deutschland

In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Arbeit gegen Rechtsextremismus innerhalb einer differenzierten Träger- und Projektlandschaft auf zivilgesellschaftlicher Ebene auf- und ausgebaut sowie professionalisiert worden. Gleichzeitig hat sich die rechtsextreme Szene gewandelt – vor allem in Bezug auf ihre Organisationsstruktur, ihre öffentlichen Auftritte, ihre verstärkte Mitgliederrekrutierung gerade bei jüngeren Menschen und ihr zunehmendes Gewaltpotential. Die demokratische Gesellschaft ist dauerhaft herausgefordert, sich diesen Entwicklungen zu stellen und kontinuierlich neue Strategien und Ansätze zu entwickeln, um erfolgreich gegen den Rechtsextremismus steuern zu können.

Die Unterstützung von Ausstiegswilligen bei der Herauslösung aus der rechts- extremen Szene und beim Aufbau eines Lebens jenseits von Ideologie, Gewalt und rechtem Aktionismus hat positive Folgen für die Zukunft der einzelnen Person. Auch die Gesellschaft profitiert auf verschiedenen Ebenen von Aussteiger/ innen. Der Ausstieg von einzelnen Rechtsextremen kann zur Destabilisierung der rechten Szene beitragen und ist somit für die strategische Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und die Grundverfasstheit einer demokrati- schen Gesellschaft entscheidend. Jeder einzelne Ausstieg ist daher ein Erfolg in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der rechtsextremen Szene.

Arbeit gegen Rechtsextremismus kann jedoch nur erfolgreich gelingen, wenn sie langfristig angelegt ist. Das gilt besonders für die Ausstiegsarbeit. Um Aussteiger/innen nachhaltig aus ihrem Umfeld herauszulösen, bedarf es langfristiger professioneller Begleitung. Kein/e Rechtsextremist/in steigt von heute auf morgen aus der Szene aus. Einem Ausstieg geht immer eine lange Auseinandersetzung mit Zweifeln an Ideologie und Idealen voraus. Auch der Prozess des Ausstiegs selbst kann Jahre dauern.

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