Ausstieg aus Neonazi-Szene: Eine Betroffene erzählt
Schon mit 13 rutschte Tanja Privenau in die rechtsextreme Szene ab. Jetzt erzählt sie vom Leben in der völkischen Welt – und was sie zum Ausstieg bewogen hat.
Frankfurt/Hannover – Tanja Privenau ist 2008* aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen. Eine Sensation war das damals, Polizei und Verfassungsschutz wollten das kaum glauben. Für sie zählte die Frau aus Norddeutschland zu den überzeugten Nationalsozialistinnen. Sie war Kameradschaftsführerin, gehörte der später verbotenen Wiking-Jugend an, koordinierte die Frauenarbeit in der rechten Szene, hielt Schulungen ab und organisierte Neonaziaufmärsche, bei denen sie auch mal mit Pflastersteinen warf, wie sie zugibt. „Ich war 20 Jahre lang Neonazi von Beruf“, sagte sie vor einigen Jahren bei einem Gespräch.
*Anmerkung EXIT-Deutschland: Tanja Privenau ist 2005 ausgestiegen.