27. März 2008

Ausstiegshilfe für die rechte Großmama

Die Initiative Exit will sich jetzt auch um die Familien ehemaliger Neonazis kümmern. Rund 20 Anfragen habe man schon bekommen.

Über 20 Jahre gehörte Tanja Privenau zum Kern der Neonazi-Szene in Deutschland. Als sich die heute 36-Jährige 2002 zum ersten Mal an das Bundesamt für Verfassungsschutz wandte und um Hilfe bat, seien die Sicherheitsbehörden völlig überfordert gewesen, erzählt sie. „Die hätten es lieber gesehen, ich bleibe dort, wo ich herkomme.“

Erst vor drei Jahren stieß sie auf die Neonazi-Aussteiger-Initiative „Exit Deutschland“. „Der Ausstieg war ein ganz schöner Sprung ins Ungewisse“, erinnert sich Privenau. Ihr Problem: Nicht nur ihre Freundinnen und Freunde waren Rechtsextremisten, sondern auch ihr Ex-Ehemann, ihre Mutter und ihr Stiefvater. „Die Familie mit ihrem Insiderwissen war ein viel schärferer Gegner“, erinnert sich Privenau. Sie hat sich dennoch für den Ausstieg entschlossen.

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