BR: Rechtsextremismus-Ausstieg: Diese Initiativen helfen in Bayern
Der Ausstieg aus dem organisierten Rechtsextremismus ist ein langer Weg. In Bayern können sich Aussteiger an verschiedene Stellen wenden. Doch die Finanzierung der Projekte ist nicht immer gesichert.
In Deutschland gibt es laut Angaben des Bundesinnenministeriums rund 32.000 Rechtsextreme, in Bayern sind es nach Zählung der Behörden 2.655. Die Dunkelziffer dürfte vermutlich noch höher liegen. Die Szene agiert oft abgeschottet, ist verschworen und brandgefährlich. So gefährlich, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) den Rechtsextremismus als „größte Bedrohung in unserem Land“ nennt.
Aussteiger erhalten Drohungen aus der Neonazi-Szene
Ein Ausstieg aus der Szene ist nicht einfach, Gruppendruck, Loyalitätsversprechen innerhalb der Kameradschaften oder Parteien und sektenähnliche Strukturen können nicht vom einen auf den anderen Tag abgelegt werden. Das weiß auch der Münchner Felix Benneckenstein. Er war bis vor wenigen Jahren in der rechtsextremen Szene in Bayern aktiv, als Liedermacher und Führungsaktivist einer Kameradschaft.
Der Ausstieg aus der Szene sei ein langer Prozess, man müsse sich ideologisch, freundschaftlich und personell entfernen, erzählt Benneckenstein im Gespräch mit dem BR. Nach dem Ausstieg gelte man als Verräter, nicht selten kommt es auch zu Drohungen aus dem ehemaligen Kameradenkreis.