29. Januar 2020

Fachaustausch mit EXIT Australien

Der nationale und internationale Austausch incl. Erfahrungstransfer ist fester Bestandteil der Arbeit von EXIT-Deutschland und dem Träger ZDK / Gesellschaft demokratische Kultur gGmbH. In diesem Zusammenhang haben sich über die Jahre unterschiedliche Arbeitslinien und Netzwerke entwickelt. Sie dienen der kollegialen Beratung bzw. dem fallbezogenen und fachlichen Austausch ebenso wie der tieferen Beleuchtung des gesamten Phänomenbereiches.
Teil dieses Netzwerkes ist auch das Team von EXIT-Australien, mit dem nach einigen kürzeren Treffen in der jüngeren Vergangenheit nun ein schon länger anvisierter dreitägiger Austausch realisiert werden konnte.

Mitarbeiter von EXIT laufen auf das Tor der Gedenkstätte Sachsenhausen zu

Mitglieder des Aktionskreis ehemaliger Extremisten und EXIT Australien beim Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen.

EXIT Australien ist eine NGO, die seit dem Jahre 2015 Menschen beim Ausstieg aus radikalen Gruppen oder Milieus unterstützt. Maßgeblich inspiriert wurde man von EXIT-Schweden und EXIT-Deutschland. Die Organisation arbeitet ehrenamtlich – durch Spenden unterstützt – in der konkreten Ausstiegsbegleitung, wie auch der Prävention und Beratung. Matthew Quinn leitet die Organisation. Er war selber in der rechtsextremen Szene Australiens aktiv und kennt daher die Strukturen vor Ort und die mit dem Ausstieg einhergehenden Probleme.

Zusammen mit einem Kollegen besuchte Quinn EXIT-Deutschland für einen dreitägigen Fachaustausch. Dabei ging es primär um Handlungsansätze, Standards und Erfahrungen aus der täglichen Arbeit. Nach einem Gesprächstermin mit HAYAT-Deutschland, zum Ansatz und den Besonderheiten im Bereich der Familienberatung, besuchten wir gemeinsam die Gedenkstätte Sachsenhausen. In Kooperation mit dem Aktionskreis ehemaliger Extremisten / EXIT-Deutschland bestand die Möglichkeit, sich neben dem historischen Erbe einen Eindruck von den Erfahrungen Ausgestiegener in Deutschland zu verschaffen. Es wurden unter anderem die Notwendigkeiten, Probleme und Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit dem (eigenen) Ausstieg und den jeweiligen Besonderheiten in den Ländern / Regionen ergründet.

Matthew Quinn von EXIT-Australien bekommt ein T-Shirt von Fabian Wichmann gescheckt.

Unser Geschenk für die australischen Partner, ein original trojanisches T-Shirt.

Der dritte Tag des Besuches war durch einen intensiven Austausch zu Standards und Arbeitsansätzen der jeweiligen Projekte geprägt. Dabei wurde deutlich, dass neben ähnlich gelagerten Problemen spezifische Problemlösungen übertragbar sind, der dafür nötige Rahmen aktuell – im Sinne der Nachhaltigkeit – jedoch noch nicht gegeben ist. Aus diesem Grunde sollen perspektivisch Möglichkeiten der Kooperation und des fachlichen Austausches intensiviert – sowie eine größere, gemeinsame Vernetzungsstruktur mit europäischen und internationalen EXIT-Projekten entwickelt – werden. Der erste Schritt wurde durch das gemeinsame Treffen gemacht, die Nächsten sind aktuell in Planung.

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