Freiheitsfeindlichkeit entspringt der Mitte der Gesellschaft
3. Treffen des AKTIONSKREIS – EXIT-Deutschland 2015
26.11.2015 | Pressemitteilung
Krieg, Terror und Extremismus zeigen tiefe Konflikte von Freiheit und Identität menschlicher Existenz. Freiheitsfeindliche Bewegungen und Machtgruppen setzten auf radikale politische, ideologische, kulturelle und wirtschaftliche Missionen und Operationen, zwingen massenhaft Menschen in homogenistische und totalitäre Konzepte und Praktiken. Ihre vielgestaltige Tyrannei präsentiert scheinbar letzte Wahrheiten über die Gesellschaft und den Menschen. Millionen Menschen befinden sich deswegen auf der Flucht, suchen Schutz und ein Leben in Freiheit und Würde. Islamismus und Ultranationalismus sind dafür heutige Markenzeichen.
In dieser Lage muss jeder für sich die Frage nach der eigenen Freiheit und Identität aufwerfen und für sich beantworten. Diese Frage erörterten am Donnerstag ehemalige Extremisten verschiedener Richtungen in Berlin. Die Teilnehmer aus dem AKTIONKREIS EXIT-Deutschland und Gäste kamen mit den Referenten der Impulsvorträge, den ehemaligen Funktionären der NPD und Mitgliedern des AKTIONSKREISES Andreas Molau und Stefan Rochow sowie Ahmad Mansour (HAYAT-Deutschland), der den Moslembrüdern angehört hat, in eine intensive und offene Diskussion zur Freiheit, die nur über die Garantie der Menschenrechte ihre humane Kraft entfalten kann. Deshalb dürfen sie nicht zu Disposition stehen, wurde herausgestellt. Dafür tragen der demokratische Staat und die Protagonisten der gelebten demokratischen Kultur eine große Verantwortung. Die ehemaligen Extremisten sehen sich aus innerer Einsicht ausdrücklich an diese Verantwortung gebunden. Sie engagieren sich deshalb dafür in vielfältiger Weise.
Erörtert wurden freiheitsfeindliche Gehalte des Völkischen und Rechtsradikalismus, des Islamismus und analoger Auswüchse in anderen Religionen und Weltanschauungen, so auch des Christentums. Freiheitsfeindlichkeit entspringt der Mitte der Gesellschaft, wenn es nicht erreicht wird, das menschenrechtliche Maß in Politik und Alltag herzustellen, war eine zentrale These. Herausgearbeitet wurden weltanschauliche und religiöse Theoreme, die von ihrem Ansatz her freiheitsfeindliche Einstellungen, kulturelle Muster und Gewalt aus der ‚Normalität‘ ihrer Träger hervorbringen können.
Die Debatte zur klaren Botschaft der Gewährleistung der Freiheit und Würde jedes Menschen, an der auch Antifaschisten und ehemalige Kader der nazistischen Freien Kräfte/Autonome Nationalisten sowie der heute aufgelösten DVU und PRO-Bewegung teilnahmen, wird im Jahr 2016 fortgesetzt.
Dr. Bernd Wagner