9. Oktober 2018

Neonazi-Aussteiger packt aus: So tickt die rechtsextreme Szene im Ruhrpott

„Der Kampf gegen politische Gegner wurde von uns subtil geführt“, erklärt er. Erst Einschüchterung durch rechte Propaganda in der Wohngegend des politischen Gegners, dann Vandalismus und im letzten Schritt auch körperliche Angriffe auf politische Gegner.

15 Jahre war Manuel in der rechten Szene aktiv, irgendwann stellte er einen „ideologischen Verschleiß“ fest. Statt dem Erhalt der Hochkultur, der im Neo-Nationalsozialismus gepredigt wird, nahm er Barbarei wahr. Diebstahl unter Kameraden, Untreue gegenüber der eigenen Frau oder Drogenmissbrauch passten nicht zu den geforderten Werten wie Treue, Ehrlichkeit und Opferbereitschaft.

Hinzu kam ein Berufswechsel, der für ihn zunehmend für Distanz zur Gruppe sorgte. „Das führte bei mir zu einem geistlich reflektierten Diskurs. Ich gewann immer mehr die Einsicht, dass nicht das bestehende politische System zur Barbarei führt, sondern die von mir und der Gruppe gepredigte Ideologie.“

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