30. März 2006

"Neonazis brauchen keine Bomberjacken mehr"

Nach Angaben des Bundesverfassungsschutzes hat die deutsche Neonazi-Szene weiterhin regen Zulauf von Jugendlichen. Im Gespräch mit DW-WORLD erklärt der Ex-Neonazi Matthias Adrian, wie die Szene neue Anhänger gewinnt.

DW-WORLD: Hat sich die rechte Szene in den vergangenen Jahren verändert?

Matthias Adrian: Es gibt einen Imagewandel, der ganz deutlich zu beobachten ist: Weg von der Skinhead-Subkultur hin zur „ganz normalen“ Alltagskultur. In den 1990er Jahren, als Skinhead zum Pseudonym für rechtsextrem wurde, haben die Rechten die „national befreiten Zonen“ in den neuen Bundesländern als „neu geschaffene Gebiete“ angesehen. Diese mussten mit Gewalt kontrolliert werden, indem man andere Jugend-Subkulturen unterdrückte. Dafür brauchte man damals die starken Jungs mit der Bomberjacke.

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