5. Juli 2013

Remarque Friedenspreis für EXIT-Deutschland

Verleihung des Erich Maria Remarque Friedenspreis der Stadt Osnabrück
EXIT-Deutschland erhält den Remarque Sonderpreis 2013

Neben dem israelischen Diplomat und Publizist Avi Primor sowie dem palästinensischen Politiker Abdallah Frangi erhält EXIT-Deutschland in diesem Jahr den mit 5.000€ dotierten Sonderpreis des Erich Maria Remarque Friedenspreises der Stadt Osnabrück. Die Jury, darunter Prof. Dr. Claus Rollinger, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Prof. Dr. Heribert Prantl, sprach sich einstimmig für die Auszeichnung aus. Gewürdigt werden sollen das „Engagement für den Ausstieg aus dem Rechtsextremismus und vor allem aber die Bereitschaft für den Dialog und die kritische Auseinandersetzung mit den Vorstellungswelten und den Gedanken Rechtsextremer“, so die Jury.
„Primor und Frangi stehen nach wie vor in weltpolitischer Hinsicht für Hoffnung, EXIT steht innenpolitisch für die Hoffnung, dass wir uns dem Neonazismus entgegenstellen und Menschen helfen können, dem zu entkommen“, erläutertet Prof. Dr. Claus Rollinger. Dieses Zeichen in Sachen Rechtsextremismus ist sehr wichtig für das demokratische Klima im Land. Besonders nach dem Versagen des Rechtsstaates angesichts der militanten Angriffe von Neonazis nach der Wiedervereinigung und mit der Mordserie des sogenannten NSU. EXIT-Deutschland sieht den Preis als Aufforderung weiter konsequent zu handeln, sagt Bernd Wagner, der die Initiative im Jahr 2000 mit gründete.

Die diesjährige Verleihung findet am 15. November im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses statt. Laudatoren sind die Journalistin Franziska Augstein (für die Remarque-Friedenspreisträger) und der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (für den Sonderpreisträger EXIT-Deutschland).

Seit 1991 verleiht die Stadt Osnabrück alle zwei Jahre den nach dem in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque benannten Friedenspreis. Mit dem Preis werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, die sich mit den Themen “Innerer und äußerer Frieden” auseinandersetzen sowie Persönlichkeiten, deren publizistisches Engagement für Frieden, Humanität und die Freiheit des Menschen beispielhaft ist.
Bisherige Preisträger

Preisträger sind unter anderem: Lew Kopelew (1991), Hans Magnus Enzensberger (1993), Ludvik Vaculik (1997), Huschang Golschiri (1999), Swetlana Alexijiwitsch (2001), Prof. Dr. Dan bar-On und Mahmud Darwisch (gleichrangig (2003), Leoluca Orlando (2005), Prof. Dr. Tony Judt (2007), Henning Mankell (2009) und Tahar Ben Jelloun (2011).

Sonderpreise erhielten unter anderem: Anja Lundholm (1991), Dörte von Westernhagen (1993), Milijenko Jergovic (1995), die Gemeinsame deutsch-tschechische Historikerkommission (1997), das Gründungskomitee des Verbandes iranischer Schriftsteller (1999), die Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge MEMORIAL (2001), Juri Andruchowytsch (2005), Grigori Pasko (2007), Lukas Bärfuss (2009) und Pro Asyl (2011).

http://www.osnabrueck.de/friedenspreis/